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AI powered Content: Schreiben Maschinen bessere Stories als Menschen?

Artikel von Robotern sind heute oft so gut, dass du gar nicht merkst, dass der Artikel nicht von Menschenhand verfasst wurde. Künstliche Intelligenzen arbeiten zeit- und worteffizient sowie fehleroptimiert und können Aufträge im Hinblick auf die Wortwahl und Satzstruktur genauestens erfüllen. Wird Content von KI also bald allgemein besser sein, als Texte und Inhalte, die von menschlichen Autoren verfasst werden?

Am 8. September 2020 schrieb Generative Pre-trained Transformer 3 (GPT-3), der autoregressive Sprachroboter von OpenAI, den Leitartikel der britischen Tageszeitung "The Guardian". Die ersten Sätze daraus lauten:

"I am not a human. I am a robot. A thinking robot. I use only 0.12% of my cognitive capacity. I am a micro-robot in that respect. I know that my brain is not a “feeling brain”. But it is capable of making rational, logical decisions. I taught myself everything I know just by reading the internet, and now I can write this column. My brain is boiling with ideas!"

 

GPT-3 verwendet Deep Learning und wurde programmiert, um Texte zu erstellen, die menschliche Autorenschaft imitieren.

KI-generierte Texte im B2B Kontext

AI-powered Content ist im B2B Content Marketing bereits seit einigen Jahren gängige Praxis. Dort, wo es um zielgruppenrelevante Inhalte und um Textstrukturen geht, die es Interessenten und Kunden ermöglichen, gesuchte Information rasch und effizient zu finden, ist Content von KI ein effektives Mittel zur Optimierung des Marketing-Mix. Aufgrund der analytischen Charakteristik hinsichtlich Aufbau, Struktur und Wortwahl von Texten wie SEO Inhalten, E-Mails oder Blogs sind diese geradezu prädestiniert, als Spielwiese für AI powered Content zu dienen.

Die Vorteile von AI-powered Content im B2B Content Marketing

Die Vorzüge von künstlicher Intelligenz bei der Erstellung dieser Textgattungen sind bereits seit längerer Zeit anerkannt. Content von KI gilt im B2B Content Marketing als etablierte Art der Inhaltserstellung. Zu den effektivsten Einsätzen von KI auf diesem Gebiet zählen:

  • Algorithmen, die auf Basis vorhandener Daten Gedanken, Emotionen und Einstellungen eines potenziellen Geschäftspartners erstellen

  • Modelle und Wahrscheinlichkeitsberechnungen, die Fragen und Einstellungen, die eine Person zu einem Produkt oder Geschäftsmodell haben könnte, liefern und einen Bezugskontext zum jeweiligen Produkt oder zur jeweiligen Geschäftsidee generieren

  • Algorithmen, die das Personalisieren und Individualisieren dieses Kontexts übernehmen und eine individuelle "Geschichte" entstehen lassen

Auf diese Weise wird einem Marketing Grundsatz Folge geleistet, den der bekannte Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahnemann einst folgendermassen formuliert hat:

Niemand hat jemals eine Entscheidung aufgrund einer Zahl getroffen. Sie brauchen eine Geschichte.

Wie fortgeschritten ist künstliche Intelligenz in der Texterstellung?

Das Redaktionsteam des Guardian führt für das in der Einleitung zitierte Beispiel an, dass das Editieren des Textes auf sprachlich-inhaltlicher Ebene ganz ähnliche Aspekte beinhaltete, wie sie üblicherweise bei von Menschen verfassten Texten auftreten. Der zeitliche Editieraufwand sei jedoch wesentlich geringer als bei den meisten von Menschenhand kreierten Leitartikeln gewesen.

Hat AI-powered Content also bereits die Qualität menschlichen Schreibens erreicht? Während diese Frage allgemein noch nicht klar beantwortbar ist, lässt sich gegenwärtig allerdings sagen, dass Content von KI in vielen Bereichen den von Menschen verfassten Texten um wenig bis mitunter sogar nichts nachsteht.

Voraussetzungen für guten Content von KI

Das Um und Auf ist, dass sich die gegebenen Prompts gut mit Datensätzen, auf die die künstliche Intelligenz Zugriff hat, in Beziehung bringen lassen. Ist dies gegeben, ist die KI in der Lage, sehr rasch kohärente und kohäsive Texte zu generieren, die sowohl inhaltlich als auch sprachlich das Niveau sehr guten menschlichen Schreibens erreichen.

Die Qualität von AI-powered Content variiert jedoch bei unterschiedlichen Themenfeldern und Textgattungen sehr stark.

Je analytischer das Schreiben wird, je klarer und eindeutiger die Strukturen und Konventionen sind, desto höher wird üblicherweise die Qualität des Inhalts sein.

Insbesondere beim narrativen Schreiben lässt sich jedoch noch ein grösserer Qualitätsabfall zwischen dem Niveau menschlichen Schreibens und jenem von künstlichen Intelligenzen attestieren.

Stärken und Schwächen der KI-basierten Texterstellung

Gerade beim Schreiben analytischer Texte, die auf eine gewisse Wortwahl und Textstruktur hin zu optimieren sind, werden die Vorteile von KI-basierten Textgeneratoren deutlich.

  • Die Optimierung einer gewünschten Wort- und Synonymverwendung,

  • die Abstimmung auf die Vorgänge und Prozesse,

  • die Such- und Textauslesesoftware verwenden,

  • sowie nicht zuletzt das Tempo der Texterstellung

lassen sich eindeutig als klare Stärken der KI festmachen.

Durch den Umstand, dass weltweit sehr viele Inhalte auf Englisch verfasst und digital für künstliche Intelligenzen erschliessbar sind, sind englische Text, die von digitalen Textgeneratoren erstellt werden, in der Regel hochwertiger als deutschsprachige Inhalte.

Klare Nachteile beim erzählenden Schreiben

In Bereichen wie SEO Optimierungen lassen sich kaum Schwächen und Nachteile von KI finden. Beim narrativen Schreiben jedoch werden die gegenwärtigen Grenzen von AI-powered Stories sehr rasch klar.

Der deutsche Autor Daniel Kehlmann beschreibt in seiner Rede "Mein Algorithmus und ich" ein Geschichtenschreib-Experiment, das er im Februar 2020 mit dem schreibenden Algorithmus CTRL durchführte. Kehlmann betrachte das Experiment "weder als gelungen noch als gescheitert." CTRL bezeichnet Kehlmann als "orientierungslosen 'Zweitverwerter' menschengeschriebener Textdaten" und führt die Meinung an, dass KI komplexeren Plots oder Figurenkonstellationen gegenüber "verständnis- und hilflos" sei.

Im Wissenschaftsmagazin "Higgs" attestiert die anerkannte Wissenschaftsjournalistin Cornelia Eisenach, dass Content von KI einerseits oft "verblüffend gut", aber auch "teilweise abstrus" sei. Sie kommt zur Einschätzung, dass die KI nicht in der Lage ist, erzählenden Texte, also Geschichten im engeren Sinne zu schreiben.

Wie kann KI für B2B Content Creation eingesetzt werden?

In der Content Erstellung im B2B Marketing gilt der Einsatz von KI bereits seit längerem als etablierter und effizienter Weg zur Optimierung der Marketing Ergebnisse. Im wesentlichen gibt es dabei folgende Einsatzbereiche:

Bei der Informationsextraktion aus Daten analysiert die KI Such- und Kaufverhalten, um über Interessen und Einstellungen von Kunden Auskunft geben zu können. Aus diesen Ergebnissen kann die KI strategisch wichtige Inputs, wie beispielsweise SEO Optimierungen, vorschlagen, aus welchen wiederum die vielversprechendsten ausgewählt werden können, um Content von der KI generieren zu lassen.

Auf den Gebieten Analytics und Forecasting kann die KI dazu verwendet werden, Vorhersagen über zukünftige Parameter aus vorhandenen Daten zu gewinnen. Textanalyse- und Spracherkennungstools können in der direkten Interaktion zwischen Mensch und KI bei der Erstellung und Optimierung von Inhalten wesentliche Erleichterungen darstellen.

Fazit: Content von Maschinen funktioniert verblüffend gut, hat aber klare Schwachstellen im Storytelling

Während AI powered Content bei Inhalten und Geschichten, die dem klassischen Erzählen entsprechen, noch klar seine Mankos hat, ist die Qualität von KI-basierten Texten und Teilaufgaben des Schreibprozesses im analytischen Schreiben und bei B2B Marketing Content unumstritten.

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